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Interviews & Kommentare

Interview mit Pelle Hjortblad, CEO Projectplace

„Wir werden die Gewinner der Krise sein”

Das schwedische Unternehmen Projectplace hat sich auf webbasiertes Projektmanagement spezialisiert. Pelle Hjortblad, Geschäftsführer der Projectplace International AB, kommentiert aktuelle Entwicklungen im Bereich webbasierter Softwarelösungen und gibt einen generellen Ausblick auf den Markt für Software as a Service (SaaS) und wie sich aus seiner Sicht die weltweite Wirtschaftskrise auf die Zukunft webbasierter Softwarelösungen auswirken wird.

S@PPORT: Als Ihr Unternehmen 1998 in Stockholm gegründet wurde, waren Begriffe wie Server, Attachement oder Wireless-LAN für viele noch Fremdwörter. Wie kam man damals auf die Idee, ein Unternehmen zu gründen, das so etwas Kompliziertes wie Projektmanagement als Internetservice anbietet?

Pelle Hjortblad: Zu der Zeit arbeitete ich noch in der Geschäftsführung von Tele2, einem Telekommunikationsanbieter mit 24 Millionen Kunden. Die ersten Schritte von Projectplace habe ich damals nur als Externer erlebt. Als Magnus Ingvarsson, Peter Engstedt und Mathias Hällström Ende der 90er Jahre verkündeten, eine Plattform für Dokumentenmanagement und Teamarbeit auf Basis modernster Internettechnik zu entwickeln, war ich vom Erfolg dieser Idee absolut überzeugt. Heute haben wir schon ganz vergessen, welche Dimension das hatte. Man muss sich daran erinnern, dass in den Jahren 97/98 zwar schon erste E-Mail- Programme existierten, es aber noch keine Möglichkeit gab, damit Dokumente zu verschicken. Das wurde damals noch per Post gemacht – auch wenn die entsprechenden Daten bereits auf CDs gebrannt wurden. Gleichzeitig konnte man erste Einflüsse der Globalisierung beobachten; die Zahl internationaler und verteilt arbeitender Teams nahm stark zu. Die Projectplace-Gründer wollten deshalb mit ihrer Software eine Plattform schaffen, die genau diesen Teams die Zusammenarbeit und vor allem den Dokumentenaustausch erleichterte. Im Hinterkopf hatten sie dabei vor allem die zahlreichen Projekte der Europäischen Union, die damals ins Leben gerufen wurden. Denn hier standen die Projektmitglieder oft vor einer großen Herausforderung: Entweder musste man die Firewall öffnen, um die auf dem Unternehmensserver gelagerten Dokumente, Aufgaben und vieles mehr zugänglich zu machen. Oder man musste sich damit abfinden, dass schnelle Entscheidungen unmöglich waren, da der Kommunikationsweg nicht beschleunigt werden konnte. Webbasierte Softwareanwendungen waren damals und sind noch heute die einzige Lösung für diesen Spagat.

S@PPORT: Welche Unternehmen bestimmten damals den europäischen Softwaremarkt und setzten die entsprechenden Maßstäbe für die Zukunft in der IT?

Hjortblad: Erstens Microsoft, zweites Microsoft und drittens Microsoft. Aufgrund dieser Dominanz gab es immer wieder Überlegungen, wie man es schaffen könnte, neben diesem Softwaregiganten weitere, ernst zu nehmende Anbieter zu etablieren. Die einzige Schwachstelle von Microsoft war, dass man keine Möglichkeit hatte, Informationen aus dem „Microsoft-System“ außerhalb desselben auszutauschen. Denn lediglich IBM hatte mit „Lotus Notes“ eine Software entwickelt, über die Dokumente und entsprechende Files verschickt werden konnten. Und genau diese Lücke wollte man mit Projectplace füllen. Gleichzeitig hatte man das Bestreben, die Internettechnik zu nutzen, um Projekte übersichtlicher und damit erfolgreicher zu gestalten. Außerdem ging man schon damals davon aus, dass sich die hierarchischen Unternehmensorganigramme zugunsten einer Matrixstruktur verändern würden.

S@PPORT: Wie hat es Projectplace geschafft, sich in Schweden, Skandinavien und mittlerweile ganz Europa zu etablieren?

Hjortblad: Wir waren und sind zunächst einmal ein schwedisches Unternehmen. Die Vorstellung, vor allem EU-Projekte mit dieser Plattform zu unterstützen, ist stellvertretend für die Tragweite dieser Idee. Schon kurze Zeit nachdem Projectplace auf dem schwedischen Markt aktiv wurde, bekamen wir eine Anfrage aus Norwegen, ob man die Plattform auch dort anbieten könne. Und so kam es, dass wir schon 1999 großen Zuspruch auf dem skandinavischen Markt hatten. Wir erinnern uns: Zu dieser Zeit begann auch langsam der Internethype. Zahlreiche Investoren strömten auf den Markt, allein mit dem Interesse in Internetunternehmen zu investieren und diesen zu einem schnellen Wachstum zu verhelfen. Damals war der Himmel die Grenze und sonst nichts. Die Akzeptanz der Internetangebote war damals vor allem in Amerika und Skandinavien sehr hoch. Zentraleuropa war da weitaus zurückhaltender. Das liegt sicherlich im kulturellen Selbstverständnis der einzelnen Länder begründet – ist heute aber bei Weitem nicht mehr so ausgeprägt wie damals. Mittlerweile sind Webservices auch in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland etabliert und werden wie selbstverständlich genutzt. Nur in südeuropäischen Ländern wie z.B. Italien oder Spanien denkt man auch heute noch konservativer. Alles in allem lässt sich aber sagen, dass sich die zahlreichen Internetangebote, so auch Projectplace, in Zentraleuropa etabliert haben und in der Anerkennung nicht mehr hinter klassischen Softwarelösungen zurückstehen. (ap) @

(Das gesamte Interview mit Pelle Hjortblad können Sie in der Ausgabe 3/2009 von S@PPORT ab Seite 8 lesen)

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